Heimatmuseum Schwanheim

Das Schwanheimer Heimatmuseum wurde 1973 in der ehemaligen Schule eröffnet. Träger des Museums ist der Heimat- und Geschichtsverein Schwanheim e.V.. Das 1832 in klassizistischem Stil errichtete Gebäude trägt heute den Namen "Wilhelm-Kobelt-Haus", in Erinnerung an den Arzt, Naturforscher und Heimatforscher Prof. Dr. W. Kobelt, der um die Jahrhundertwende die erste heimatkundliche Sammlung in Schwanheim geschaffen hat.

Der erste der drei Ausstellungsräume der Dauerausstellung zeigt eine umfangreiche Sammlung vor- und frühgeschichtlicher Bodenfunde. Bemerkenswert ist ein Steinabschlag, welcher dem Moustérien, einer mittelpaläolithischen Kulturstufe zugeordnet wird. Aus Hügelgräbern der Bronze- bis Hallstattzeit, die in der Gemarkung zahlreich anzutreffen waren und z.T. noch sind, stammt ein reichhaltiges Keramikinventar. Die Römerzeit ist mit einem außergewöhnlichen Objekt, einer Stierskulptur, vertreten, die 1973 aus einem Brunnenschacht einer villa rustica geborgen wurde.

In Raum Zwei werden auf Wandtafeln die verschiedenen Schriftelemente der Urkunde von 880 (Ersterwähnung Schwanheims) aufgezeigt. Fundstücke aus dem Gemarkungsbereich "Altdorf" sowie einer Grabungsstelle innerhalb der ehemaligen Wasserburg und dem späteren Hofgut Goldstein bezeugen die Epochen Mittelalter und Neuzeit. Neben Dokumenten aus den Bereichen Kirche und Schule sind Werke von Bildhauern und Vergoldern ausgestellt, die an die Blütezeit des Schwanheimer Kunsthandwerks im 19. Jahrhundert erinnern.

In Raum Drei veranschaulichen Grafiken und Fotos die Ortsentwicklung, ergänzt werden sie durch Archivalien der Gemeinde. Mit Zeugnissen aus dem Vereinsleben, der ländlichen Mode und Gegenständen aus Haus und Hof endet der Rundgang.